Klar geregelte Verhältnisse mit den Incoterms
Die Incoterms sichern den internationalen Handel bereits seit über 100 Jahren. Wir haben die wichtigsten Kenntnisse zusammengefasst und bieten dir einen guten Überblick.
Warum Incoterms?
Internationale Handelswege können durchaus sehr komplex sein. Mit Lastkraftwagen, Zug, Schiff und Flugzeug gibt es nicht nur mehrere Transportmittel, die gewählt werden können, sondern auch verschiedene Wege (Luft, Wasser, Land), die zurückgelegt werden müssen. Hinzu kommt, dass verschiedenste Kulturen und Landesteile im Transport miteinander verkehren. Aufgrund verchiedener Sprachen und unterschiedlicher Herangehensweisen können Missverständnisse auftreten, die unter Umständen zu Mehrkosten führen. Im schlimmsten Fall geht die Ware aufgrund eines Fehlers verloren. Zuständigkeiten und Verantwortung sind dann meist nicht klar.
Die International Commercial Terms haben es sich zum Ziel gemacht, diesem Problem Abhilfe zu schaffen. Sie regeln ganz klar, wer für was zuständig ist und wann die Ware an den Kunden übergeht. Dabei ist stets zu betonen, dass die Incoterms international gültig sind. Sie werden von jedem Land der Erde anerkannt. Ein Umstand, der umso wichtiger erscheint, wenn man an fortschreitende Globalisierung denkt.
Alle Informationen zu den International Commercial Terms
Nach neuesten Vorgaben gibt es 11 Incoterm-Codes:
EXW (Ex Works)
FCA (Free Carrier)
FAS (Free Alongside Ship)
FOB (Free On Bord)
CFR (Cost And Freight)
CIF (COst Insurance Freight)
DAP (Delivered At Place)
DPU (Delivered AT Place Unloaded)
CPT (Carriage Paid To)
CIP (Carriage Insurance Paid)
DDP (Delivered Duty Paid)
Im Wesentlichen regeln die Incoterms drei Dinge:
1. Wer kümmert sich um den Transport an den benannten Ort
2. Ab wann findet der Eigentumsübertrag statt
3. Durch wen wird die Ware versichert
Einfach gesagt:
Die internationalen Handelsklauseln sind als eine Vereinbarung, über Rechte und Pflichten von Käufer und Verkäufer zu betrachten. Wichtig ist dabei immer, dass du den jeweiligen Incoterm tatsächlich in den Vertrag (Nomination Letter, Rahmenvertrag oder ähnliches Vertragswerk) mit aufnimmst. Nur in diesem Fall kannst du dich voll und ganz auf die vereinbarten Lieferbedingungen beziehen.
Die Terms selbst können in Land- und Seetransport unterteilt werden. EXW (Ex Works), FCA (Free Carrier) und DAP (Delivered At Place) sind die wichtigsten Lieferbedingungen bei Landtransport. Generell verraten bereits die Bezeichnungen viel über die Vorgehensweise. Greift EXW, so bedeutet dies, dass der Verkäufer seine Ware in seinem Lager versandbereit hält. Der Käufer sendet einen Spediteur oder lässt selbstständig abholen. Bei FCA wird dies um die Lieferpapiere (Zollpapiere, Lieferschein, etc.) erweitert. Ebenso belädt der Verkäufer den LKW. Demgegenüber stellt DAP das komplette Gegenteil dar. Hier beliefert der Verkäufer die Ware bis an den benannten Ort des Käufers (dies muss nicht zwingend der Hauptsitz sein). Risiken, Verantwortung und Versicherung müssen vom Verkäufer getragen werden. DPU ist nochmals um die Entladung vom LKW erweitert.
FAS, FOB, CFR, CIP und CIF sind wichtige Incoterms für den Seetransport. Hier wird zusätzlich die Beladung, Verzollung und Verschiffung der Ware geregelt.
Neueste Regelungen seit 2020
Im Laufe der Jahrzehnte wurden Incoterms angepasst. Nach dem neuesten Regelwerk wurde DAT in DPU umbenannt, FCA mit der Übermittlung eines Konnossements erweitert sowie die Kosten und Sicherheitsanforderungen für jede Klausel exakter festgelegt.